Veranstaltung: | Landesparteitag |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | Anträge |
Antragsteller*in: | LAG Kultur, Luise Amtsberg, Lasse Petersdotter (KV Kiel) (dort beschlossen am: 25.09.2019) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 28.09.2019, 18:24 |
B 6: Sonderförderung für Studienarbeiten im Bereich Multimedia und Film
Antragstext
Sonderförderung für Studienarbeiten im Bereich Multimedia und Film
Die Abschlussarbeit ist die Visitenkarte jede*s*r Absolvent*in einer Hochschule.
Qualitativ hochwertige Filme und digitale Medienprodukte kosten Geld.
Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen und Hamburg haben verstanden, dass hier ein
besonderer und zukunftsgerichteter Förderbedarf besteht und daher eigene Töpfe
für die Förderung von medialen Abschlussarbeiten eingerichtet.
Eine solche Förderung ist auch für die Medienstudiengänge der Hochschulen (z.B.
Multimedia Production, Medieninformatik, Timebased Media) und medienspezifischen
Ausbildungsstätten in Schleswig-Holstein zielführend. Denn nicht nur die SH-
Studierenden stehen in Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch die
Hochschulen und Ausbildungsstätten sind im Wettbewerb und sammeln durch
Abschlussfilme und Auszeichnungen wertvolles Referenzmaterial. Dieses ist u.a.
notwendig um renommierte Lehrkräfte anzuwerben und die Ausbildung in Schleswig-
Holstein weiter zu entwickeln.
Der Landesparteitag möge daher folgende Punkte zur Film- und Medienausbildung in
Schleswig-Holstein beschließen. Diese sollen mittelfristig umgesetzt werden.
● Sonderförderung für Studien-/Abschlussarbeiten im Bereich Multimedia und Film
● Gründungsförderung für Absolvent*innen und qualifizierte Quereinsteiger im
Bereich Film, Multimedia und immersive Medien
Sonderförderung für studentische Abschlussarbeiten
Die Einrichtung einer Sonderförderung für Studienprojekte ist deshalb notwendig,
da Hochschulen ihre Gelder nur für Lehre und Equipment verwenden dürfen. Kosten
wie Mieten, Versicherungen, Gagen für Schauspieler*innen, Fahrkosten,
Leihgebühren, Verbrauchsmaterialien, Requisiten sowie Catering bleiben am
Portemonaie der Studierenden hängen. Dadurch können Filme nicht in einer
Qualität erstellt werden, die die Absolvent*innen konkurrenzfähig auf dem
Medienmarkt und bei Filmfestivals machen. Zudem haben sie auf diese Weise keine
Möglichkeit, den Umgang mit realen Budgets zu erlernen.
Gefördert werden sollten sowohl Abschlussfilme als auch Abschlussarbeiten, die
sich mit den neuen Medien (z.B. Virtual Reality, Augmented Reality)
beschäftigen. Die Höhe des jährlichen Fördertopfes sollte bei etwa 200.000 EUR
liegen. Abschlussarbeiten können dann im Mikroförderbereich von 500 bis 1.000
EUR unterstützt werden.
Gründungsförderung
Um Absolvent*innen und qualifizierte Quereinsteiger*innen zu unterstützen,
sollte eine spezielle Gründungsförderung für Film und Multimedia eingeführt
werden. Vorbild könnte das Land Hessen sein. Hier hat das Land eine
Talentpaketförderung für junge Unternehmen (unter 5 Jahren) im Bereich Film und
Multimedia eingeführt. Dazu wurden 150.000 EUR pro Jahr bereitgestellt, auf die
sich maximal drei Unternehmen bewerben können. 50 Prozent des Geldes muss in das
Projekt fließen, 50 Prozent ist zur Deckung der allgemeinen Fixkosten gedacht.
Ziel ist die Professionalisierung von Film - und Medienunternehmer*innen.
Auch für Schleswig-Holstein ist ein ähnliches Modell der Wirtschaftsförderung
interessant, um den hierzulande noch schwach ausgeprägten Markt für
Videoproduktionen und den Zukunftsmarkt der immersiven und interaktiven
Medienprodukte weiter auszubauen.
Begründung
Begründung
Die Digitalisierung fordert von den Unternehmen eine Beschäftigung mit der
Produktion multimedialer Inhalte. Schon jetzt zeichnet sich ein Trend ab, dass
Produkte und Dienstleistungen immer mehr statt in Schriftform durch Videos,
Grafiken und neue Medien wie Virtual Reality beschrieben, erklärt und verkauft
werden. Auch in anderen Bereichen werden multimediale Techniken immer
wichtiger, so zum Beispiel in der medizinischen Ausbildung, für Trainingssituationen
in der Industrie oder im Klassenzimmer.
Die neuen immersiven und interaktiven Medien haben Potenzial für einen starken
Zukunftsmarkt. Durch die in Schleswig-Holstein angesiedelte Forschung - vor allem
an der Fachhochschule Kiel - können Exzellenzen gebildet werden und das Land in
diesem wichtigen Teil der Digitalisierung voranbringen.
Auch das Video ist ein wichtiges Kommunikationsmittel des Internets. Hier sollte eine
entsprechende Dienstleistungsstruktur für Unternehmen, Verbände und Institutionen
gewährleistet werden, die regional und dicht am Menschen agiert.
Ein fundiertes Medienstudium sollte den Raum schaffen, mit Methoden, Technik und
Gestaltungsmöglichkeiten zu experimentieren sowie die große Anzahl an Film- und
Mediendienstleistungen kennenzulernen und zu nutzen. Bei der selbstständigen
Produktion von Filmen und interaktiven bzw. immersiven Medienprodukten erlernen
die Studierenden wichtige Fähigkeiten, die sie für ihre spätere Berufsausübung
brauchen. Dazu gehören Teamführung, Organisation, Zeitplanung,
Verhandlungsführung, Budgetverantwortung und vieles mehr.
Unterstützer*innen
Zustimmung
- Björn Hennig
Kommentare